Die Deponie Wehofen-Nord ist eine von etwa 100 Deponien und Halden im Ruhrgebiet. Zum Teil bereits rekultiviert und begrünt, prägen diese Bauwerke die Gestalt der Landschaft an Ruhr und Emscher. Viele dieser Halden sind heute zu bedeutenden Landmarken geworden, oftmals künstlerisch gestaltet und für die Naherholung erschlossen.
Der Standort Wehofen hat eine 75-jährige Geschichte als Ablagerungsstätte für Reststoffe und Abfälle aus der Montanindustrie. Betreiber und Eigentümer sind die Unternehmen thyssenkrupp Steel Europe AG und RAG. Die Aufsicht über die Halden südlich der Leitstraße führt die Bezirksregierung Arnsberg und für die Deponie nördlich der Leitstraße die Bezirksregierung Düsseldorf. Der Standort besteht aus den beiden Bergehalden Wehofen-West und Wehofen-Ost, dem Deponiegelände Wehofen-Nord und der angrenzenden Bodenbörse.
Bereits 1935 hat man im Dinslakener Süden damit begonnen, die erste Halde mit Bergematerial, also überschüssigem Gestein aus dem Steinkohlebergbau, aus der benachbarten Schachtanlage Wehofen aufzuschütten. Ab 1944 wurden auch unbrennbare Hüttenreststoffe der damaligen August Thyssen-Hütte, der heutigen thyssenkrupp Steel Europe AG, auf der Halde Wehofen-West abgelagert. 1984 wurde der Betrieb auf diesem ersten Haldenkörper eingestellt. Der Abschlussbetriebsplan, der auch die Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz und zur Rekultivierung der Halde umfasst, wurde im Dezember 2010 zugelassen. Die Rekultivierung hat im September 2011 begonnen.
Die zweite, östlich gelegene Halde wurde 1953 zugelassen. Für Wehofen-Ost will die RAG das Abschlussbetriebsplanverfahren in Kürze einleiten.
Der Deponiebetrieb im nördlichen Bereich des Geländes hat bereits vor fast 30 Jahren begonnen. Zuvor wurden Teile der Fläche zur Sandgewinnung genutzt. Die Fläche des ersten Bauabschnittes wurde mit Hausmüll der Stadt Dinslaken verfüllt. Der seit 1984 betriebene erste Bauabschnitt der Deponie Wehofen-Nord ist inzwischen stillgelegt. Der zweite Bauabschnitt wird derzeit verfüllt. Der endgültige Antrag für die Oberflächenabdichtung und Rekultivierung des ersten und zweiten Bauabschnitts wird voraussichtlich im ersten Quartal 2012 eingereicht.
Der Deponiestandort Wehofen soll um einen Abschnitt erweitert und damit vervollständigt werden. Die Erweiterung trägt die Bezeichnung Wehofen-Nord, dritter Bauabschnitt. Ein Antrag auf Planfeststellung für den dritten Bauabschnitt soll im Sommer 2012 eingereicht werden.